Am Karfreitag findet die Passionszeit ihren traurigen Höhepunkt. Nachdem Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hat, gefangengenommen, verhört und schließlich verurteilt wurde, denken wir heute an seine Kreuzigung, an seinen Tod.
Es steht fest: Jesus ist tot.
Pause.
Als Präparand habe ich immer gedacht, Weihnachten wäre das wichtigste Fest im Christentum, schließlich wurde Jesus da ja geboren. Wahrscheinlich ging oder geht es den meisten so.
Mit der Zeit wurde mir aber immer bewusster, daß das so nicht ganz richtig ist, daß das nur der Anfang ist. Das wichtigste Fest ist Ostern, denn ohne das Osterwunder des leeren Grabes gäbe es kein Christentum. Wäre Jesus also nicht auferstanden, hätte es kein leeres Grab gegeben, wären wir nicht hier.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn der Karfreitag ist mindestens genauso wichtig. Und weil ich weiß, daß es viele Menschen gibt, die mit diesem Tag nichts anfangen können, ist mir immer wichtig, das zu betonen: Ohne den Karfreitag gibt es kein Ostern, ohne den Tod gibt es keine Auferstehung vom Tod. Punkt. / Das ist erstmal ganz logisch und vom Kopf her nachvollziehbar, glaube ich.
Wenn wir uns aber mit den Umständen der Kreuzigung befassen, dann können wir mit dem Herzen erkennen, warum der Karfreitag eigentlich unendlich wichtig und wertvoll ist; daß er uns buchstäblich vor Augen führt, worum es in unserem Glauben geht; daß er uns mit dem Herzen fühlen lässt, was Jesus für uns vollbracht hat.
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